Feder und Kraut – Homeschooling

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Moment mal! Homeschooling? In der Wildnispädagogik? Ist das nicht ein Widerspruch in sich, denkt jetzt der aufmerksame Coyote.

Und ja, ihr habt recht. Und trotzdem werde ich Euch jetzt hier zwei Arbeitsblätter hochladen. Und das ist der Grund:

In den letzten Wochen wurden wir Eltern überschwemmt von Arbeitsblättern, Ausmalbildern, Bastelanleitungen. Alles, um die Kinder zu Hause zu beschäftigen. Damit bloß keine Langeweile aufkommt und die Zeit nicht vergeudet wird. Denn Kindheit ist Lernzeit. Mit dem ersten Tag „Corona-Ferien“ landete der Ranzen meines großen Sohnes in der Ecke und blieb dort bis klar wurde, dass seine LehrerInnen durchaus sehen wollten, dass er die Arbeitsblätter bearbeitet hatte. Dann brach natürlich Streß aus. Und wir als Eltern mussten für uns entscheiden, was wichtig ist, was wir als lernenswert erachten, was wir unseren Kindern mitgeben möchten. In der Schule allein lernen unsere Kinder nicht, was sie brauchen, um in 15-20 Jahren in dieser (Arbeits-)Welt bestehen können. Gerade in diesem Punkt sehe ich diese Zeit als Chance.

Unsere beiden Söhne haben in den letzten Wochen viel gelernt – nur nicht zwingend das, was der schulische Lehrplan vorsieht. Vom ersten Tag an wurde konstruiert, gebaut, im Garten gewerkelt, gesät, wir haben den Pflanzen beim Wachsen zugesehen, Vögel gezählt, gemalt, gelesen, gezeltet, gestritten und sind an unseren eigenen Ansprüchen gescheitert. Wir haben neue Dinge ausprobiert und für uns bewertet. Was ist uns wichtig? Diese Frage hat all unser Tun begleitet. Wir haben uns von Bauch und Herz leiten lassen.

Und darin möchte ich Euch unterstützen: an der Lust Neues auszuprobieren. Auch wenn wir gerade nicht gemeinsam in die Natur gehen können, geht trotzdem! Geht für Euch, um runter zu kommen, raus zu kommen, den Stress abzubauen, mal wieder tief durchzuatmen. Geht mit Euren Kindern! Oder, wenn sie schon mutig genug sind, schickt sie alleine, mit Ihren Freunden, los. Geht mit offenen Augen und erzählt Euch nachher von Euren Erlebnissen (Geschichte des Tages!).

Hiermit setze ich Naturverbindung auf den Stundenplan!

Und wenn Ihr das Gefühl habt, Ihr benötigt für den Anfang etwas Unterstützung, dann helfen Euch vielleicht meine Arbeitsblätter. Das erste befasst sich mit essbaren Pflanzen. Gerade sprießt es wieder an allen Ecken und vieles in Eurem Garten, was Ihr für Unkraut haltet ist tatsächlich Heilkraut – sind also Pflanzen, die eine Heilwirkung haben. Und viele schmecken richtig lecker. Bevor Ihr Euch jetzt wild durch den Garten futtert, und dann vielleicht doch etwas giftiges erwischt, solltet Ihr Euch mit der ein oder anderen Pflanze vertraut machen. Schaut also in Büchern, im Netz nach, fragt mich, was da so wächst vor Eurer Tür. Einen ersten Überblick über verbreitete Heilpflanzen gibt das Rätselblatt.

Das zweite Blatt „Scout-Prüfung“ führt Euch ein in einige der Kernroutinen, wie Sie in der Wildnispädagogik vermittelt werden. Für eine gute Naturverbindung muss man sich mit seiner Umgebung vertraut machen und mittels dieser Übungen gelingt das etwas leichter. Ich hatte die Aufgaben für Grundschüler in meiner Schul-AG zusammen gestellt. Aber natürlich können das auch ältere und auch Ihr machen. Nehmt es vielleicht als Familien-Challenge: Jeder übernimmt eine andere Aufgabe und am Ende berichtet Euch von Euren Erlebnissen. So lernen alle von den Erfahrungen der anderen.

Und erzählt auch mir gerne von Euren Erfahrungen! Lasst mich teilhaben an Eurer neuen Lernzeit – bis wir uns hoffentlich bald persönlich wieder sehen!

Wilde Grüße, Janette

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